Newcomer Bonjour Ben

Beginnen wir den folgenden Artikel über einen jungen Mann, der sich nicht nur auf Soundcloud, sondern auch im „echten Leben“ gerade in die Herzen seines Publikums spielt, mit einer Enthüllung, die für uns eigentlich gar nicht so überraschend kommt „Ja, ich bin drogenabhängig.“ Doch bevor bei uns und dem geneigten Leser aus empörten Schrecken die Schnappatmung einsetzen kann, grinst Ben Balzer, den seine Fans eher als Bonjour Ben kennen dürften und fügt hinzu: „Und meine Droge heißt Musik. Eine Sucht, die ich den ganzen Tag über befriedige…“

Und schon wird klar, dass der junge Rostocker nicht nur erstklassige Sets einzuspielen versteht, sondern auch stets den Schalk im Nacken zu haben scheint. Auf die Frage, wie er zu seinem Künstlernamen kam, antwortet er wie aus der Pistole geschossen: „In der Schule war Französisch mein Lieblingsfach, ich interessiere mich sehr für die Geschichte des Landes und außerdem esse ich für mein Leben gerne Froschschenkel.“
Bevor aber der Interviewer alles eifrig notieren kann, lacht Ben aber bereits wieder laut los und sagt: „Alles Quatsch. Um ehrlich zu sein, ich heiße einfach schon ewig so, in allen sozialen Netzwerken und hab das dann einfach als Künstlernamen übernommen.“

Frueher-BonjourBen-02Und unter eben diesem Künstlernamen ist er noch gar nicht so lange „tätig“. „Mit dem Zusammenbasteln von House-Music beschäftige ich mich ja eigentlich erst seit kurzem. Ich habe mir letztes Jahr im Oktober Equipment gekauft und seit dem bastel ich an der Musik, dir mir gefällt.“
Dabei war sein Musikgeschmack davor noch ganz woanders verortet. „Ich habe mich natürlich vorher schon für Musik interessiert, aber andere als heute… Eigentlich bin ich der übelste Reggae-Freak. Ich habe damals im wahrsten Sinne des Wortes gelb-rot-grüne Luft geatmet. Aber es hat mich auch frustriert, weil unter meinen Freunden gibt es gefühlt gerade mal zehn Menschen, die auch zu Reggae feiern und dementsprechend sind dann leider auch die meisten Partys… Es war nie was los und ich konnte mich auch mit so gut wie niemanden von meinen Freunden über die Mucke austauschen… die gingen alle eher auf Techno-Partys.“

Das hört sich erst mal so an, als sei Ben notgedrungen auf den Techno- und House-Zug aufgesprungen. Aber es war dann doch etwas anders und die Liebe zu dieser Richtung erwischte ihn völlig unerwartet. „Ich bin jemand der sehr gerne und auch oft feiern geht und bin dann natürlich auch mit zu diesen besagten „Techno-Partys“. Das hat mich teilweise schon fasziniert, wenn ich gesehen habe wie die Leute z. B. auf der „Stubnitz“ abgegangen sind… Und der entscheidende Wendepunkt für mich war, als ich das erste mal „Abayomi“ von Niconé gehört habe! Mir wurde der Track von ’nem sehr guten freund vorgespielt und die Nummer hat mich sofort in ihren Bann gezogen… Wahnsinn, ich bekomm immer noch Gänsehaut. Tja, und seitdem bin ich dieser Musikrichtung sehr offen gegenüber und sauge mittlerweile förmlich alles auf was ich höre und für gut befinde!“

Bei der Frage, ob er sich den Erfolg seiner Sets und den großen Zuspruch erklären kann, wird Ben auf einmal ganz bescheiden. „Was soll ich sagen, es macht riesig Spaß. Und ich habe das große Glück das es einige Leute gibt denen es gefällt, was ich da seit ein paar Monaten mache.“

Wie entstehen denn diese Sets? Und noch viel interessanter: Wie entstehen diese ausgefallenen und maritim angehauchten Namen? „Ganz einfach, hier gibt es keine Berge sondern die Ostsee! Ich lass mich ja sozusagen täglich durch mein Umfeld und meine Stadt inspirieren. Und dann stell ich mich abends an die Regler, zünd mir ne Zigarette an und dann gehts ab. Genau wie im Club eigentlich…“

Ok. Eigentlich verzichten wir ja sonst Frueher-BonjourBen-03auf die Standard-Interview-Fragen, aber bei Ben sind wir gespannt, ob er uns auch bei der Erkundigung nach seinen nächsten Zielen aufs Glatteis führt. Und er enttäuscht uns nicht: „Das ist relativ einfach: Ich will auf der Hauptbühne vom Tomorrow Land stehen, David Guetta macht für mich das Warm Up und nach mir spielt mein „Kumpel“ Psy… Oppan ‚Gangnam Style‘ “
Wir fragen „David Guett… wer?“ Und dieses eine Mal zumindest guckt Ben dumm aus der Wäsche. Dann lacht er. „Ok, nicht schlecht. Nein, aber im Ernst. Ich will besser werden! Klingt relativ bescheiden aber ich will mich technisch einfach weiter entwickeln und dann irgendwann an einen Punkt kommen an dem ich vielleicht jedes Wochenende irgendwo spielen darf, Leute glücklich machen kann und einfach meinen Traum lebe…“

Auf dem Weg dorthin werden wir Ben ganz sicher noch öfter bei uns zu Gast haben…

 

 Tracklist

01.  Stil & Bense – What I Say (Nico Push Remix) / Promo
02.  Raumakustik – Traumtanzen (Einsauszwei Tiefschlaf Mix)
03.  Andre Crom – Hypnotizing (Homework NYC ´82 Mix)
04.  Sade – Pearls (Timo Jahns Secret Edit)
05.  Nu – Amor
06.  Thyladomid, Adriatique – Deep In The Three
07.  Soukie & Windish – Reconstruct
08.  Dan Caster – Marlene
09.  Denis Yashin – Beautiful Laziness
10.  Unknown – WS001

Bonjour Ben @ soundcloud

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