Schon Ende der Siebziger wurde der Grundstein zu einer langjährigen Liebesbeziehung gelegt, als Frankie Knuckles im Chigagoer Warehouse auflegte. In den Achtzigern dann trieben Künstler vor allem in den Städten Detroit und Chicago den Trend voran, dicht gefolgt von der Stadt, die niemals schläft: New York hatte das Paradise Garage. Aber erst als Junior Jack 2003 auf seinem eigenen Label „Eh Samba“ veröffentlichte und später Michael Grey uns „The Weekend“ bescherte, wurde House Musik salonfähig und brachte einen unglaublichen Hype mit sich. House fing an sich zu entwickeln.
Und dann passierte das, was nach einer gewissen Zeit immer passiert: Routine. Wie in einer langjährigen Beziehung, ist es nur noch selten aufregend. Und wie in einer langjährigen Beziehung beginnt nun die Zeit, in der sich entscheidet, ob man sich trennt, oder zusammenbleibt. Eben die Zeit, in der man für die Beziehung arbeiten muss.
Denn wer sich nicht weiterentwickelt und immer neu erfindet, bringt täglich den Müll runter, staubsaugt am Wochenende auch mal in den Ecken und wird irgendwann gelangweilt die Segel streichen.
Und plötzlich: House protzte mit einem kreativen Vielfaltsangebot und auch die Partymetropolen entwickelten sich ähnlich. Jeder Trend stützte sich auf eine Stadt. Sozusagen die Spaltung der Stile mit einem riesigen Abstand zueinander. Und der Laie reibt sich verwundert die Ohren wegen der vielen Bezeichnungen, die selbst eingefleischte DJs und Produzenten oft gar nicht mehr auseinanderhalten können: Deep House, Tech House, Progressive House, Electro House, Ibiza House… allein Wikipedia kennt über 20 verschiedene Richtungen der House-Musik.
Und ist das gut? Ja! Zumindest dann, wenn wir uns von allen Seiten inspirieren lassen, immer wieder überrascht werden und neugierig bleiben. Dann wird unsere Liebe nie erlöschen und hat auf Ewigkeit Bestand.