Rave Autonomica 2013 Open Air: Interview mit Christoph Pankowski

Der Name Autonomica ist bereits nach einem Jahr ein nicht mehr wegzudenkender Bestandteil der Münchner Kultur- und Clubszene. Der Mann hinter den Veranstaltungen, ist der sechsundzwanzigjährige Christoph Henrik Pankowski, der zusammen mit Christian Minke die Galeria Autonomica organisiert, und das bereits seit 6 Jahren. Seit vergangenem Jahr bereits lädt er außerdem regelmäßig ins Kong zum Club Autonomica.

Letzten Sommer schließlich bekam dann die Autonomica-Reihe sound- und line-up-gewaltigen Zuwachs: Das Rave Autonomica Festival, für welches ebenfalls Christoph verantwortlich zeichnet. Dieses Jahr nun geht es in die zweite Runde, und so manchem dürfte bei den auf dem Line-Up befindlichen Namen die Kinnlade runtergeklappt sein. Robag Wruhme, Niconé & Sascha Braemer, David August, Dürerstüben, Falscher Hase… um nur ein paar wenige von der wirklich beindruckenden Liste zu nennen.

Wir freuen uns, dass Christoph sich neben des ganzen Vorbereitungsstress ein bisschen Zeit genommen hat um uns ein paar Fragen zu beantworten. Und 1×2 GL-Plätze hat er im Rahmen dessen auch noch gleich spendiert.

Christoph

Auf welchem Weg ist die Galeria Autonomica entstanden?

Christian Minke und ich haben den Grundstein zu unserer Galerie in Wetzlar in Hessen gelegt. Dort sind wir aufgewachsen. Beide kennen wir uns schon seit wir ganz klein sind. Christian hat irgendwann angefangen Kunst zu machen und dann, im Rahmen der Kulturtage in Wetzlar haben wir uns einen Laden für ein Wochenende angemietet und mit der Galerie Gedankenfreiheit angefangen. Nach kurzer Zeit haben wir uns auf den Namen Galeria Autonomica festgelegt.

Mit welchen Themen beschäftigt sich die Galeria Autonomica?

Die Galeria Autonomica zeigt und sammelt zeitgenössische, urban geprägte Kunst in jeglichen Darstellungsformen. Wir kuratieren aus verschiedenen Strömungen die den Urban Art Begriff definieren: darunter Street Art, Graffiti, Illustration und jegliche Mischformen. Mit der Galeria Autonomica agieren wir am Puls der Zeit. Im Vordergrund steht die Fokussierung auf junge Positionen abseits des Mainstreams. Das urbane Umfeld und der damit korrespondierende Lebensstil zählen zu den wesentlichen Inspirationsquellen der Künstler die uns interessieren und die wir ausstellen.

Wie kam die Idee zu Club Autonomica und in welchem Zusammenhang stehen Club und Galeria?

Die Galeria Autonomica hat schon früh Ausstellungen mit elektronischer Musik verbunden. Bei uns haben von Anfang an junge DJs aufgelegt. In München wurden wir mit dem Konzept der 48 Stunden Galerie bekannt – das war eigentlich eine Mischung aus Kunstausstellung und Technoparty. Die Parties sind aber zunehmend wilder und ausgelassener geworden, ein Mal wurden uns wertvolle Bilder geklaut. Da haben wir beschlossen die Ausstellung strikter vom Feiern zu trennen. Was nicht heißt, dass es auf einer Galeria Autonomica keine Musik mehr geben wird. Das nicht. Aber das Feiern soll nicht die Kunst in Gefahr bringen. Beim Club Autonomica dürfen alle rücksichtslos feiern. Mir ist da aber auch ein künstlerischer Ansatz wichtig, denn ich arbeite nur mit DJs zusammen die an Musik und das Auflagen einen hohen künstlerischen Anspruch haben.

Ihr habt nun auch noch ein Musik Label: Musica Autonomica. Ist Autonomica inzwischen die Dachmarke für mehrer Projekte? Kannst du das näher erklären?

Ja genau so ist es. Aus der Galeria Autonomica, die ganz am Anfang stand, hat sich inzwischen vieles entwickelt. Die Club Veranstaltung, die Open Air Raves und unser Label. Über allem steht ein Name: Autonomica. Dass wir jetzt auch ein Musik Label haben war einfach eine logische konsequenz. Ich interessiere mich schon sehr lange für Musik, eigentlich auch schon seit wir das mit unserer Galerie machen. Ich fördere gerne junge Talente, egal ob sie jetzt aus der bildenden Kunst kommen oder Musik machen.

Dann dürfte euch inzwischen auch das hochkochende GEMA-Thema betreffen. Wie stehst du selbst zu den angekündigten Veränderungen?

Die GEMA müsste grundlegend Ihre Strukturen ändern, die Methoden sind kaum realisierbar und sind absolut realitätsfremd. In der Technowelt hat sie noch keinen Anschluss gefunden. Ich bin dafür, dass man jeden Track einzeln abrechnen kann und spreche mich gegen Pauschalen aus.

Welche der zahlreichen Autonomica-Veranstaltungen war 2012 dein persönliches Highlight?

Unsere Galeria Autonomica Ausstellung in Berlin Mitte und unser Open Air Festival im Olympiapark in München. Diese beiden Veranstaltungen markieren für mich eine neue Ära. Zum einen sind wir in Berlin angekommen – und wir haben gegen jegliche Erwartungen richtig viele Kunstwerke in 48 Stunden verkauft! Zum anderen konnten wir ein Stück Münchner Techno-Geschichte mit unserem Rave Autonomica Open Air schreiben. Noch nie zuvor hat es davor im Olympiapark eine Veranstaltung mit elektronischem Hintergrund gegeben. Da bin ich schon ein bisschen stolz, dass ich das mit meinem Team durchsetzen konnte.

Welchen Anspruch hast du selbst an eure Veranstaltungen?

Mir geht es darum die höchsten Erwartungen nicht nur einmal zu erfüllen, sondern bei jeder unserer Veranstaltungen. Ich lege Wert auf familiären Umgang und ein Gemeinschaftsgefühl. Mein Team und mich verbindet der Wunsch nach einem exzellenten Kuratorium elektronischer Musik. Monatelang hören wir Hunderte von Sets, diskutieren rege über das Line-up und Newcomer, destillieren die Besten. Wir scheuen keinen Aufwand und das spüren die Leute und kommen gerne wieder.

Auf welche Events können wir uns in den kommenden Monaten freuen?

Zu allererst auf unser erstes Rave Autonomica Open Air 2013 in München. Wir eröffnen unsere persönliche Open Air Saison am Samstag den 11. bis durchgehend Montag den 13. Mai 2013. Es sind über 30 Künstler bestätigt darunter David August, Kasper Bjørke, Robag Wruhme, Niconé und Sascha Braemer sowie Sebo&Madmotormiquel. Aus unseren eigenen Reihen stellen wir neben unseren Residents der monatlichen Club-Veranstaltung zwei Münchner Newcomer vor: Dan Grassler und Nihko. Außerdem wird es eine handgezimmerte Holzkulisse auf dem Festival Areal geben.

 

 

Und für genau dieses Open Air könnt ihr 1×2 Gästelistenplätze gewinnen. Wie immer mit der Kommentarfunktion ganz laut Hier posten und das Los entscheidet bis Morgen früh, wer sich das Anstehen am Kassenhäuschen sparen kann. Viel Glück und vor allem Viel Spaß!

Rave Autonomica 2013 @ facebook

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