Wasteless free Open Air – 07.Juli 18

Wir kennen das Team, rund um das liebevolle Open Air in Berlin, seit vielen Jahren und haben deshalb immer wieder am Rande mitbekommen, wie viel Zeit, Schweiß, Mut und auch so manches fassungsloses Kopfschütteln mit der Organisation verunden sind. Deshalb gleich zu Beginn die Frage: Was treibt euch an?

Viele Open Airs und Festivals hinterlassen die wunderschönen Orte in der Natur zugemüllt und ausgebrannt – Plastikbecher liegen im Gras, Zigarettenstummel pflastern den Boden und der Geruch vom verbrannten Diesel der Generatoren liegt noch in der Luft. Diese Bilder haben unsere Freude am Draußentanzen so geschmälert, dass wir gesagt haben: Das wollen es anders machen! Wir wollen ein nachhaltiges und grünes Open Air
schaffen. Der große Traum ist, daraus irgendwann ein grünes Electro Festival gedeihen zu lassen.

Das ist ja nicht euer erstes Open Air. Erzählt mal kurz von euren letzten Erfahrungen und verratet uns, warum es für die die 3. Auflage
2 Jahre Zeit
gebraucht hat?

Der letzte, wunderschöne Ort direkt an der Spree, den wir für Wasteless #2 offiziell bespielen durften, wurde von unseren illegalen Nachfolgern derart zerstört, dass das Gelände vom Umweltamt Spandau komplett geschlossen wurde. Die Suche nach einem neuen, offiziell bespielbaren Gelände ist sehr nervenaufreibend und zeitaufwendig. Ich habe viele Stunden am Telefon verbracht um mit Behörden, Privatunternehmen, Katasterämters, etc. zu sprechen. Schlussendlich kam der Bezirk auf uns zu und hat uns das neue Gelände vorgeschlagen. Die Zusammenarbeit mit uns hat den Behörden offensichtlich sehr gut gefallen. Auch ein Teil unseres nachhaltigen Ansatzes 😉

Eine Besonderheit bei euch ist, dass man keinen Eintritt bezahlt.
Welche
Philosophie steckt dahinter und wie finanziert ihr das nicht gerade günstige Vergnügen?

Jeder Mensch soll, unabhängig von Herkunft, Religion, Orientierung, Lebenslage und finanzieller Situation, den magischen Raum unserer Tanzveranstaltungen mit ihrem oder seinem ganz eigenen Geist füllen können. Finanziell betrachtet ist das natürlich alles noch etwas schwierig – wir finanzieren das Open Air momentan noch privat aus reiner Liebe zum Draußentanzen. Mit unserer Bar, tollen, nachhaltigen Sponsoringpartnern und
unserer Crowdfundin-Kampagne auf Gofundme.com/wasteless versuchen wir
die Kosten zu decken.

Wenn wir gerade darüber sprechen, was ein gutes Festival ausmacht, spielt natürlich auch das Line-up eine wichtige Rolle. Wie habt ihr die Auswahl getroffen und was war euch dabei besonders wichtig?

Uns geht es nicht ums Namedropping, sondern darum, ein liebevoll zusammengestelltes Lineup zu kreieren, das sich von gefühlvollen, orientalischen Elektrosounds (Caleesi & San Miguel), Elektrohouse mit Live-Violine (Animal Swing Kids), bis hin zu Herzkammerflimmerndem Deep House (Moodfreak & Pomellendisko) bewegt. Die Musik ist immer melodisch und durchdacht. Wir bieten keinen Raum für aggressiven Techno, Goa oder Schranz.

Sagt mal, Toleranz schreiben sich ja viele Festivals auf die Fahne. Wo endet bei euch die Toleranzgrenze – oder anders gefragt, wen möchtet ihr auf keinen Fall als Gast haben?

Bei uns ist jeder willkommen, der seine Mitmenschen liebt und den Ort respektiert. Wir positionieren uns allerdings ganz klar gegen Rechts und
Gewalt.

Böse Zungen behaupten ja, dass Spandau gar nicht zu Berlin gehört. Natürlich ist das Quatsch und wir wissen, dass man euer Festivalgelände ganz entspannt mitden Öffis erreicht und auch die ganze Nacht wieder in die City kommt. Irgendwelche Tipps die Anreisenden?

Spandau klingt tatsächlich weiter weg als es ist. Unser Gelände ist perfekt mit der U7 (U Paulsternstr.) und den Bussen 133 / X33 / N33 (Gartenfeld) angeschlossen. Und in unserer tollen Stadt fahren die U-Bahnen selbst am Wochenende die ganze Nacht im 15-Minuten-Takt. Auch bis nach Spandau 😉

Danke für das Interview. Wir wünschen euch gutes Wetter, offene Herzen und ein unvergessliches Wochenende!

Ãœber das Veranstaltung-Team:

Räuberherz Kollektiv – Ein alter Berliner Freundeskreis, bestehend aus Max (aka Regenbogen), Ricarda (aka Ronja Räubertochter), Stephan (aka Zulu), Nick (aka Zili) und Hannah. Sie alle teilen die Liebe zum Draußentanzen und zur gefühlvollen, elektronischen Musik, sind zwischen Mitte 20 und Mitte 30 und arbeiten / studieren in den unterschiedlichsten Bereichen.

Die Veranstaltung auf Facebook:
https://www.facebook.com/events/1563623577099144/

https://www.facebook.com/dasraeuberherz/

Soundcloud-Links:
° Caleesi (Urban Cosmonaut Radio):
https://soundcloud.com/caleesi
° MoodFreak (Yomo Records):
https://soundcloud.com/moodfreak
° San Miguel (MŎNɅDɅ Project | Einfach Liebe):
https://soundcloud.com/san-miguel-berlin
° Animal Swing Kids (Ton liebt Klang):
https://soundcloud.com/animal-swing-kids
° Pomellendisko:
https://soundcloud.com/pomellendisko

Dieser Beitrag wurde unter Feiern, Freunde, Kuenstler, Moegen, Partys, Szene veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

*

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.